Unterstützung im schulanalogen Unterricht für junge Flüchtlinge

Das Lernen in Zeiten der Corona-Krise ist auch in Neunkirchen eine besondere Herausforderung. Die Schulen waren lange Zeit geschlossen und der Schulstoff sollte zu Hause bearbeitet werden. Die dadurch entstandenen Lücken können auch durch den rotierenden Unterricht, der jetzt stattfinden kann, nicht geschlossen werden. Doch was kann man tun?

Die IG Integration + hat sich verschiedene Möglichkeiten gesucht, um den Schülern entsprechende Nachhilfe zu geben. So bauen wir auf Nachhilfe per Videochat, der in der Hauptsache von jungen Erwachsenen aus der Gemeinde durchgeführt wird. Einzelunterricht und individuelle Förderung, die in Absprache mit den Lehrern und dem Bedarf des Schülers durchgeführt wird, kommt eher selten vor, da uns hier nicht genügend Helfer zur Verfügung stehen.

Frau Schäfer-Einfinger ist die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder schon seit vielen Jahren ein Grundbedürfnis. Sie möchte, dass jedes Kind die gleichen Zukunftschancen hat und bietet ihre Mithilfe in Form eines Einzelunterrichtes Schülern an.  Eine Grundvoraussetzung für sie ist es, dass sie sich auf die Bereitschaft und die individuellen Bedürfnisse der Schüler einstellt. Flüchtlingskinder brauchen keine Sonderbehandlung, aber eine sensible Behandlung. Ein seelisch stabiles Kind, das sozial eingebunden ist und Anerkennung erhält, wird sich auch mit allen schulischen Anforderungen leichter tun, so die Erfahrung der IG Integration.  

Eine gute Begleitung und Integration von Flüchtlingskindern in unserer Gemeinde ist auch eine riesige Chance für unsere Gesellschaft. Viele Kinder und Jugendliche sind trotz ihres schweren Schicksals (oder manchmal gerade deswegen) hoch motiviert zu lernen und „etwas aus ihrem Leben zu machen“.  

Haben wir Ihr Interesse geweckt?  Wir freuen uns sehr über neue ehrenamtliche „Lernpaten“.

 

Theresia Jonas
IG Integration +

IG Integration + unterstützt Homeschooling

Ein Virus, nicht sichtbar und doch hat er große Auswirkungen. Er hat die ganze Welt im Griff und stellt auch das Leben der Schulkinder auf den Kopf. Familien mussten innerhalb weniger Stunden ihren Alltag neu gestalten, wodurch gewohnte Strukturen sich veränderten oder teilweise sogar gänzlich hinfällig wurden. Dabei ist es gerade in der jetzigen Situation für viele Kinder wichtig, dass sie eine Tagesstruktur haben. Hinzu kommt die Langeweile, die sich immer weiter ausbreitet. Die Stimmung ist bei allen angespannt. Aus unserem Arbeitsalltag als Flüchtlingshelfer wissen wir, dass Struktur vielen Kindern das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit gibt. Auch wenn die Regierung langsam Lockerungen im öffentlichen Leben eingeht, weiß man nicht, wann wieder alle Kinder in die Schule gehen und somit in ihren gewohnten Alltag zurückkehren dürfen.  Dabei treffen die Auswirkungen der Pandemie die Kinder von Geflüchteten besonders hart. Sie müssen sich den Schulstoff nun daheim ohne pädagogische Hilfe der Lehrer erarbeiten. „Die Eltern können die Kinder dabei meist nicht unterstützen“, sagt Tarja Palonen-Heisse. Bisher sind bei Lernschwierigkeiten wir Helfer eingesprungen. Doch wir dürfen wegen der Krise derzeit nicht in die Unterkünfte. „Sämtlicher Nachhilfeunterricht fällt aus“, sagt Theresia Jonas.  Die IG hat sich gut mit den Lehrern der Schulen abgesprochen, so wird das Lernmaterial für viele Flüchtlingskinder ausgedruckt und an die Schüler verteilt. Bei Fragen zu den Hausaufgaben haben wir ein Team von Helfern, die per FaceTime den Jugendlichen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Leider hat uns die Krise gezeigt, dass die Bildungsungleichheit durch die derzeitige Situation immer größer wird. Wir als IG Integration + wünschen uns, dass wir bald wieder mit unseren „Schützlingen“ lernen können.        

Bleiben sie gesund.

IG Integration + Neunkirchen
Theresia Jonas