“Nansen-Preis” auch an IG Integration+ verliehen

Im Oktober 2022 erhielt Angela Merkel für ihre Flüchtlingspolitik 2015/16 den “Nansen-Preis” verliehen. Frau Merkel widmete den Preis u.a. den Helfern in den Kommunen und den Gemeinden. Heute morgen wurde mir zwar nicht der “Nansen-Preis” verliehen, jedoch ein wunderschöner Blumenstrauß, der mir symbolisch zeigen sollte, dass auch wir Sabine Fix  Katharina Janssen Waltraud Horn Brigitte Niedermeyer Tarja Palonen-Heisse Henny Schäfer-Einfinger Katie Lippens Marietta Meuser und viele viele mehr, wie wichtig unsere ehrenamtliche Arbeit in dieser Zeit gewesen sei.

“Du und all die anderen Ehrenamtlichen haben den Flüchtlingen in Neunkirchen-Seelscheid eine Persepektive gegeben und dafür wollte ich von Herzen danke sagen”, so waren die Worte von Viviane Gruenling-Noel bei der Übergabe des Blumenstraußes. Wir als Gruppe der IG Integration + Neunkirchen haben uns bis jetzt der Herausforderung gestellt.

Wir haben vielen Flüchtlingen geholfen und werden es weiter tun. Wir haben viel dazu gelernt und uns weitergebildet, wir haben oft gezweifelt und waren frustriert, dennoch gab es immer wieder positive Ereignisse, die uns zeigten, dass unser Einsatz lohnenswert ist. Zwar nicht für Alle, aber für eine große Anzahl der Menschen, die um Asyl in unserem Land bitten.

Wir glauben fest daran, dass Menschen in Deutschland zu integrieren, nur gelingen kann, wenn Alle sich öffnen, damit sich viele Menschen vor dem Hintergrund und auf der Basis der bestehenden gesellschaftlichen Ordnung eine neue gemeinsame Gesellschaft vorstellen können.

Theresia Jonas
IG Integration +

“Ich sehe wieder eine Zukunft”

Milon, der 2015 als Flüchtling aus Bangladesch nach Neunkirchen-Seelscheid kam, nutzte seine Möglichkeiten und ist heute im dritten Lehrjahr als Schreiner tätig

“Ich bin sehr dankbar, dass mir so viele Menschen helfen und geholfen haben”, sagt Milon in einem sehr guten Deutsch, als er am letzten Sonntag bei Theresia Jonas von der IG Integration ein Fahrrad abholen durfte. Milon, der 2015 als einer von 18 Geflüchteten im Sportlerheim ein neues „zu Hause“ fand, zögerte nicht eine Sekunde, um Deutschland zu zeigen, dass er hier eine neue Heimat finden möchte. Mit Hilfe der Ehrenamtlichen fand er schnell einen kleinen Job als „Helfer“ in der Gemeinde. Hier säuberte er die Schulhöfe, kehrte die Bürgersteige und lernte nebenbei fleißig die deutsche Sprache. Dem großen Engagement seines Paten Karl-Heinz ist es zu verdanken, dass Milon sein Ziel, eine Ausbildung beginnen zu können, nie aus den Augen verlor. So war er von Januar 2016 bis Juli 2016 als Hilfskoch im Antoniuskolleg beschäftigt. Im Anschluss daran absolvierte er ein FSJ in der Grundschule von Neunkirchen, um unmittelbar daran seine dreijährige Ausbildung zum Schreiner in einer ortsansässigen Schreinerei in Eischeid zu beginnen. Milon wurden, wie auch den vielen anderen „nicht anerkannten Geflüchteten“, jede Menge Steine in den Weg gelegt, die er alleine niemals hätte überwinden können. Wir, die  IG Integration + Neunkirchen, Flüchtlingshelfer, Paten, gute Netzwerke und nicht zuletzt die vielen kleinen Helfer und Helferinnen im Hintergrund, haben mitgeholfen, dass Milon heute eine Ausbildungsduldung hat, die es ihm erlauben wird, nach bestandender Abschlussprüfung zwei weitere Jahre als Geselle in seinem erlernten Beruf in Deutschland arbeiten zu dürfen.

Milon arbeitet sehr gerne in der Schreinerei, die Arbeit mit Holz macht ihm Freude. Er wird rundum unterstützt und hat sogar direkt gegenüber der Ausbildungsstelle eine kleine Wohnung gefunden, berichtet er mir mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Ganz besonders stolz ist er auf sein B2 Sprachdiplom, welches er neben seinen vielen Aktivitäten geschafft hat.

Theresia Jonas

IG Integration + Neunkirchen