Vortrag über das neue Asylrecht- und Ausländerrecht

Rechtsanwalt Jens Dieckmann kam auf Einladung der Flüchtlingsinitiative Lohmar-Siegburg e.V.

Zu einem Infoabend über das neue Asylrecht, welches ab Januar 2020 in Kraft trat, wurden Ehrenamtliche des Rhein-Sieg-Kreises nach Lohmar eingeladen. Rechtsanwalt Jens Dieckmann, der als Fachanwalt für Asylrecht, von uns Ehrenamtlichen sehr geschätzt wird, hat in seinem Vortrag die Entwicklung des Asylrechts in Deutschland und die Grundlagen des jetzt geltenden Asylrechts dargestellt.

Für uns Mitglieder der IG Integration ist das Asyl- und Ausländerrecht ein Rechtsgebiet, welches verschiedene Besonderheiten aufweist und für uns, durch die zahlreichen Gesetzesänderungen eine große Herausforderung darstellt. Ausbildungsduldung, Mitwirkungspflicht und Passbeschaffung sind Begriffe, die uns immer wieder begegnen. Der Vortrag gab uns einen Überblick über die neue Gesetzeslage. Rechtsanwalt Dieckmann wies auf die aktuellen Entwicklungen und deren Auswirkungen für die Beratung und Begleitung der schutzsuchenden Menschen hin.

Die Teilnehmer des Abends konnten aktuelle Fälle aus der ehrenamtlichen Tätigkeit anbringen und Fragen zu diesen stellen.  Mit einem „Rucksack“ voller neuer Informationen über die Gesetzesänderungen, die nicht wirklich zu einer  Integration beitragen, fragen wir uns alle, was nach dem neuen Mikrationspaket 2019 von einem humanitären Bleiberecht noch übrig bleibt.   

Theresia Jonas
Integration+

IG Integration + organisiert friedliche Mahnwache

Auch in unserem vergleichsweise „heilen“ Neunkirchen ist auf erschreckende Weise sichtbar geworden, dass wir demokratischen Bürger wachsam sein und unmissverständlich rassistischer, fremdenfeindlicher Gewalt entgegentreten müssen!

Kurz vor Weihnachten wurde einer unserer Flüchtlinge in seiner eigenen Wohnung von Deutschen  überfallen, mit einem Messer verletzt und krankenhausreif geschlagen. Ja, das steht richtig hier: Deutsche haben diese Messerstecherei begangen , die Polizei geht von einem fremdenfeindlichen Hintergrund aus. Nein, der junge Mann, der sich im 3.Lehrjahr befindet, hat keinen Stress gemacht, ist wohlgelitten bei seinen Vermietern und im Dorf.

Sein einziges Vergehen besteht darin, dass er nicht hier geboren ist.

Die Hohner Gemeinschaft ist dagegen aufgestanden, zusammen mit zahlreicher Unterstützung aus Neunkirchen. Sie zeigten mit einer friedlichen Mahnwache:

Wir lassen so etwas nicht zu! Wir lassen uns nicht unser Land und unser Zusammenleben von Menschen zerstören, die mit unseren Werten nichts anzufangen wissen, die da sind Mitmenschlichkeit, Toleranz und Respekt vor dem Grundgesetz!

In diesem Sinne richten wir eine große Bitte an alle Mitbürger. Bitte seien Sie selbstbewusst zu widersprechen überall da, wo Sie fremdenfeindlichen Äußerungen und Meinungen begegnen, damit wir hier alle in Frieden leben können!

 

Katharina Janssen

IG Integration + Neunkirchen

IG Integration + zieht Jahresbilanz

Die Situation der Flüchtlinge ist und wird für das Team der IG immer das beherrschende Thema sein, auch im Jahr 2020.  

 Wir Alteingesessenen kennen uns im Dorf und sind anerkannt. Das ist ein Vorteil, den die Migranten nicht haben. Sich gegenseitig zu grüßen, die Hand zu reichen oder sich Freunde zu nennen, damit fängt es an. Besonders wichtig ist es, die heranwachsende Generation zu integrieren. Doch hapert es nach unserer Beobachtung immer noch vielfach daran, dass die Flüchtlinge im Alltag nicht genügend eingebunden werden. Wir warnen vor Rassismus und Vereinsamung! Wir haben schon viel erreicht. Aber fünf Jahre führen zu Ermüdungserscheinungen. Am Anfang war der Kreis der Helfer groß, heute sind wir nur noch eine Handvoll, die aktiv helfen. Spracherwerb, Arbeitssuche und Wohnungssuche sind die Hauptthemen um die wir uns kümmern. Vor allem für Frauen mit kleinen Kindern ist die Teilnahme an Sprachkursen schwierig bis unmöglich. Viel Zeit verbringen wir mit dem Ausfüllen von Bescheiden. Die Interpretation von Schreiben und Bescheiden von Behörden ist für uns mittlerweile zur frustrierenden Hauptaufgabe geworden. Dabei sind die eigentlichen Herausforderungen ganz andere. Die Flüchtlinge können unsere Gesellschaft nur erleben, wenn sie sehen, was wir tun! Und wir müssen uns natürlich auch mit ihnen austauschen. Leider, so müssen wir einmal mehr feststellen, gibt es in vielen Kommunen keine Hauptamtlichen für Flüchtlingsfragen. Für die Integrationsarbeit fehlen uns die politischen Konzepte. 

Generell schließen wir Ehrenamtlichen eine Lücke zwischen Bürokratie im weitesten Sinne und den Menschen selbst. Frustration ist auch bei der IG ein Thema, welches sie immer wieder ansprechen und verarbeiten muss. Wir kennen die Menschen, die hierher kommen nicht und wir kennen ihre Kultur nicht. Wir wissen nicht, wie sie sich ihr Leben hier vorstellen. Man muss Rückschläge ertragen können. Die Bilanz der IG fällt jedoch positiv aus: „Wir sind zu einer starken Gruppe zusammengewachsen, die Geflüchteten vertrauen uns und wir sind erfolgreich bei der Integrationsarbeit in unserer Gemeinde.”   

Theresia Jonas

IG Integration +

Frohe Weihnachten wünscht das Team der IG Integration +

Wir lassen uns nicht entmutigen

Wir möchten allen Besucherinnen und Besuchern von Treff International und allen Unterstützern der IG Integration +  auf diesem Wege ein friedliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr wünschen. Genießen Sie erholsame und besinnliche Feiertage und starten sie beschwingt in ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2020.

Wir vom Team werden auch im Jahr 2020 solidarisch mit unseren neuen Mitbürgern sein und weiterhin daran mitarbeiten, dass die  Gesellschaft  fürsorglicher und aufmerksamer miteinander umgeht, sich die Hand reicht, zusammensteht, aufeinander  zugeht und einen wirklich  menschlicheren Umgang, trotz- oder vielleicht sogar gerade wegen- der Meinungsverschiedenheiten pflegt. Wir wollen weiterhin Brücken bauen und durch unser Handeln die Integration in unserer Gemeinde nach Vorne bringen. Die IG Integration + konnte  mit Hilfe der Förderung von „KOMM-AN NRW“ 2019 viele Projekte umsetzen und wird auch 2020  mit dem „Treff International“  weiter machen.

Wir wollen uns vor allen Dingen bei der sehr guten Zusammenarbeit mit den Schulen der Gemeinde, dem Jugendhilfezentrum sowie den vielen Bürgerinnen und Bürgern von Neunkirchen-Seelscheid bedanken. Ohne das gesellschaftliche Miteinander die Schwachen zu schützen und zu unterstützen kann nach  unserem Verständnis keine erfolgreiche Integration gelingen.

Bleiben Sie uns auch 2020 treu!

Theresia Jonas

IG Integration +

Schwimmbadbesuch mit Geflüchteten

KOMM-AN NRW macht’s möglich

 

Zwei Mitglieder der IG Integration + organisierten Schwimmbadbesuch für 12 Flüchtlingskinder im Oktopus . Wasser fasziniert Kinder. Die meisten Kinder lieben es ins Schwimmbad zu gehen. So auch „unsere“ Flüchtlingskinder, die kaum die Gelegenheit bekommen, ausgelassen für mehrere Stunden im Wasser zu planschen oder zu schwimmen. Das ist bedauerlich,  weil gerade Kinder im Wasser vielfältige Körper-, Sinnes- und Bewegungserfahrungen sammeln können und es vor allem in der Gruppe viel Spaß macht und motivierend ist, sich mit dem Element „Wasser“ vertraut zu machen.

Doch der Besuch im Schwimmbad bedeutete auch Aufklärung der Kinder vor möglichen Gefahrenquellen und dem richtigen Verhalten in einem Schwimmbad. Für unsere Kindergartenkinder stand in erster Linie der spielerische Umgang und die Gewöhnung ans Wasser im Vordergrund, während die Schulkinder sich schon mutig auf die X-Tube Reifenrutsche trauten.  Die Begeisterung für das  Wasser war allen Kindern anzumerken und viel zu schnell vergingen die eingeplanten Stunden im Freizeitbad.

Dank der finanziellen Zuwendung des Landes NRW durch das Projekt „KOMM-AN“ konnten im Anschluss noch die leeren   Mägen mit einem leckeren Abendessen gefüllt werden. Die IG Integration + Neunkirchen bedankt sich beim Land NRW sowie beim Kommunalen Integrationszentrum Siegburg für die Bewilligung der Fördergelder.

Theresia Jonas
IG Integration +

Treffpunkt der Kulturen

Wir laden Flüchtlinge ein – und Sie!

Einmal im Monat laden wir, die Interessengemeinschaft Integration +, zum Treff International in die Alte Schule nach Neunkirchen ein. Uns geht es um die Begegnung zwischen Menschen hier aus Neunkirchen und Geflüchteten. Viele unserer Gäste besuchen den Treff schon von Beginn an. Wir lernen sie und ihr Schicksal kennen und nehmen Anteil an ihren Fortschritten hier in Deutschland. Konnten wir uns anfangs nur mit Händen und Füßen verständigen, so freuen wir uns jetzt an einem fast flüssigen Gespräch auf Deutsch. Viele persönliche Kontakte sind bereits entstanden. So werden aus Fremden Freunde.

Letzten Sonntag standen die kleinsten Gäste einmal im Vordergrund. Zahlreiche Holzklötzchen und kleinere Baumstämme wurden auf die Tische ausgebreitet und schon konnten die Kinder loslegen. Katharina, die als Sozialpädagogin arbeitete, weiß, dass Kinder beim Basteln Geduld  brauchen um ein kleines eigenes Werk zu erschaffen. Die Kreativität und der Ehrgeiz der kleinen „Architekten“ ließ nicht lange auf sich warten und es entstanden in kürzester Zeit Bauwerke, die uns zum Staunen brachten.

Die älteren Gäste hatten die Gelegenheit  „Sockentiere“ zu fertigen oder einfach nur bei Kaffee und Kuchen miteinander Zeit zu verbringen.

Am 07. Dezember 2019 findet der nächste Treff International statt.  Das Team kann schon jetzt versprechen, dass es weihnachtlich  wird.

Wir freuen uns auf zahlreiche Besucher.

Theresia Jonas
IG Integration +    

SCHWIMMAUSFLUG am 24.11.2019

Am Sonntag, den 24.11.2019 werden wir mit Euch Kindern (6 – 13 Jahre)  ins Oktopus nach Siegburg fahren.

Abfahrt:                12:00 Uhr von zu Hause
Ende:                      ca.  16:00 Uhr
Kosten:                 2 Euro pro Kind

Wir werden im Anschluss an das Schwimmen mit Euch etwas Essen und Trinken gehen.

Mitzubringen sind:

Handtuch, Badeanzug oder Badehose,  Haargummi für längere Haare oder Badekappe

Kinder, die nicht schwimmen können, sollten bitte Schwimmflügel oder einen Schwimmgürtel mitbringen. 

 

Treff International

Das Team von Treff International öffnet am 17.11.2019 wieder die Türe in der Alten Schule von Neunkirchen. Wir wollen mit euch basteln, spielen und fröhlich sein. Kaffee und Kuchen stehen wie immer für euch bereit☕🥧.


Wir freuen uns auf Euer Kommen 💞


Theresia Tarja Henny Oma Kathi und Katharina

4 Tage im politischen Berlin

IG Integration + Neunkirchen wurde auf Einladung der Bundestagsabgeordneten Winkelmeier-Becker für ihre langjährige ehrenamtliche Arbeit nach Berlin eingeladen. Unterbringung und Verköstigung wurden durch das Presseamt der Bundesregierung bestens gewährleistet.

Sechs Mitglieder der IG Integration + bekamen während dieser viertägigen erlebnisreichen Reise  einen umfangreichen Einblick in das politische Berlin.  Neben einem Besuch ins Reichstagsgebäude, einem Informationsvortrag über Arbeitsweise und Zusammensetzung des Deutschen Bundestages, einer  Stadtrundfahrt, eine Besichtigung der Reichstagskuppel mit dem obligatorischen atemberaubenden Rundblick auf die Stadt, einem  Vortrag über die Aufgaben des BND und des Justizministerium,  standen  auch ein  intensives  Gespräch mit der Abgeordneten auf dem Programm. Frau Winkelmeier-Becker gab uns einen Einblick über ihre Aufgaben und Tätigkeiten im Bundestag und würdigte das Engagement der Ehrenamtlichen des Rhein-Sieg-Kreises. „Das mitmenschliche Wirken und der soziale Beitrag der Engagierten sind aller Ehren wert und verdienen Respekt und Würdigung“, so die Abgeordnete. Mit dieser viertägigen Reise nach Berlin honoriert und bedankte sich Frau Winkelmeier-Becker bei all den Mitreisenden.    Die Mitglieder der IG Integration + bedanken sich für die Einladung einer perfekt organisierten und interessanten politischen Bildung in die pulsierende Hauptstadt BERLIN.

 

Theresia Jonas

IG Integration +    

IG Integration auf Fortbildung

AWO und Komm-An NRW luden ein

 

Ein negatives Asylverfahren bedeutet für die Betroffenen in der Regel das Ende für dauerhafte Bleibeperspektive in Deutschland. Allerdings gibt es viele Situationen, in denen die abgelehnten Asylbewerber trotzdem längerfristig in Deutschland bleiben, da sie aus den unterschiedlichsten Gründen „geduldet“ werden. Leider gibt es in unserem Ausländerrecht nicht viele Möglichkeiten, als abgelehnter Asylbewerber einen Aufenthaltstitel zu bekommen, denn der sogenannte „Spurwechsel“ ist politisch nicht gewollt.

Trotzdem gibt es Chancen, sich eine längerfristige Bleibeoption zu „erarbeiten“. Diese Wege sind sehr steinig und mühsam. Aber wenn man sich frühzeitig vorbereitet, könnte einem dieser Weg mit einem späteren Aufenthaltstitel belohnen. Referent Silvio Jander (Fachkraft für Ausländerrecht) erläuterte anhand einiger Praxisbeispiele welche Wege für Geduldete Menschen in Frage kommen.  

Für uns als Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit von Neunkirchen war die  fast vierstündige Fortbildung  von großem Nutzen. Wir können  mit  denen uns an die Hand gegebenen neuen Informationen gut arbeiten. Desweiteren  bedanken wir uns bei der AWO/Bonn/Rhein-Sieg für die Einladung  und die Bewirtung.

 

Theresia Jonas

IG Integration +