Ehrenamtliche Hilfe

IG Integration + Neunkirchen sucht dringend ehrenamtliche Flüchtlingsbegleiter-/helfer. Integration gelingt am besten, wenn sie direkt von Mensch zu Mensch geschieht. Bereits seit vielen Jahren sind die Ehrenamtlichen der IG aktiv und leisten engagierte und gute Arbeit. Nun sind die Zugangszahlen gestiegen und es werden weitere Menschen gesucht, die sich in diesem Bereich engagieren möchten.

Für die Begleitung von Flüchtlingen mit geringen Deutschkenntnissen in den Flüchtlingsheimen von Neunkirchen suchen wir Personen mit guten Sprachkenntnissen für folgende Sprachen: Arabisch, Persisch, Urdu, Russisch, Dari und Kurdisch. Leider stoßen wir Ehrenamtlichen oft an unsere Grenzen, wenn es um die Sprache der Geflüchteten geht, hier wäre ein Übersetzer für die IG sehr hilfreich. Um den geflüchteten Menschen effektiv helfen zu können, brauchen wir Freiwillige, die Flüchtlinge bei Behördengängen, Arztbesuchen, Schul- und Kitaanmeldungen, Wohnungssuche, usw. begleiten. Die IG vermittelt Nachhilfe und Deutschförderunterricht für Flüchtlingskinder. Gesucht werden auch Personen, die Deutsch als Fremdsprache vermitteln oder regelmäßig Nachhilfe in verschiedenen Fächern anbieten können. Viele Kinder und Jugendliche sind auf besondere Nachhilfe angewiesen.   

Die Mitglieder der IG tauschen sich regelmäßig mit der Verwaltung der Gemeinde aus und sind aktiv im Flüchtlingsrat des Rhein-Sieg-Kreises tätig. Seit vielen Jahren helfen sie ehrenamtlich Menschen, die aus ihren Heimatländern geflüchtet sind, geben ihnen Hilfestellung, machen sie mit den Sitten und Gebräuchen der neuen Umgebung und deren Gesellschaft vertraut und geben ihnen die Möglichkeit, am gemeinschaftlichen Leben teilzunehmen.

Wer die IG Integration + unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen und willkommen. Auf der Homepage www.integration-nks.de sind zahlreiche Aktionen der IG dargestellt. Unter der Mailadresse tarja.palonen-heisse@integration-nks.de können sie gerne Kontakt aufnehmen. Für alle Interessierten wird ein gemeinsames Treffen organisiert, wo Fragen gestellt und beantwortet werden.

Theresia Jonas

IG Integration +  

Afghane gibt ehrenamtlich Deutschkurse

Deutschkurs hilft Anschluss zu finden  

Der 22jährige Rostam lebt seit sieben Jahren in Deutschland. Seit einigen Jahren hilft er bei Übersetzungen für die in der Gemeinde zugewiesenen Afghanen und Iraner. Das Erlernen der Sprache fiel Rostam am Anfang sehr schwer, aber durch die Schule, die Pflegefamilie und die Ausbildung spricht er mittlerweile ein sehr gutes Deutsch.

Vor einigen Wochen wurde Rostam gefragt , ob er sich vorstellen könnte, einen Deutschkurs für seine Landsleute zu geben. Er sagte sofort zu, denn beim Erlernen einer neuen Sprache zu unterstützen ist wichtig, weil nur durch Sprache kann Integration am Ende funktionieren. Für die Schüler ist es wichtig, nicht nur in ihrer Unterkunft zu sitzen. Sie können die Zeit nutzen, bis sie einen regulären Deutschkurs besuchen können. Hier finden sie Kontakt zu anderen Geflüchteten wie auch zu Alteingesessenen.

Rostam wurde vor sieben Jahren mit offenen Armen aufgenommen, viele Menschen haben ihm auf seinem Weg in seine Zukunft geholfen. Bei Problemen wurden Lösungen gesucht, so kann Rostam heute voller Stolz sagen, dass sich die Anstrengungen gelohnt haben.

Heute hat er eine kleine Wohnung, die Ausbildung zum Hotel- und Restaurantfachmann abgeschlossen und versucht sich im nächsten Jahr daran, den Führerschein zu erwerben.   

Theresia Jonas

IG Integration + Neunkirchen

Weihnachtsfeier für Flüchtlinge

„Wichtig ist das Gefühl, willkommen zu sein“

Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum … erklang bei der Weihnachtsfeier im Übergangsheim der Ohlenhohnstraße. Viele Bewohner folgten der Einladung zu einem kleinen „coronakonformen“ Beisammensein mit Plätzchen, Mandarinen, Nikolaus und Geschenketüten, die zuvor von den Ehrenamtlichen der IG Integration + gemeinsam verpackt wurden. Wie in den letzten Jahren zuvor, wurde der Weihnachtsbaum von der Bezugs- und Absatzgenossenschaft Neunkirchen eG gesponsert – hierfür herzlichen Dank.

Durch die regelmäßigen Besuche hat sich im vergangenen Jahr ein freundschaftlicher Kontakt zu den Bewohnern entwickelt. Vor allem die dort wohnenden Kinder werden von den Ehrenamtlichen regelmäßig unterstützt. Mit der Unterstützung des seit 2016 bestehenden Förderprogramms KOMM-AN NRW finden dort regelmäßig Mal- und Spielgruppen statt.

 Bevor es zur Übergabe der Geschenke kam, wurde der Weihnachtsbaum von den Kindern liebevoll geschmückt, die Frauen des Heimes freuten sich über die weihnachtliche Abwechslung und versorgten die Anwesenden mit kleinen „Überraschungen“ aus ihren Heimatländern. Ein zehnjähriger afghanischer Junge, der zum ersten Mal in Deutschland einen Weihnachtsbaum sah, kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Er erzählte den Ehrenamtlichen, dass er in der Schule fleißig sein will, damit er ein guter Schüler wird, um später einmal ein eigenständiges und glückliches Leben führen zu können.

Am Ende der kleinen Feier strahlten viele Augen vor Dankbarkeit und der Hoffnung auf ein besseres Jahr 2022.

Theresia Jonas
IG Integration +

Nach einem Jahr ein Teilerfolg für die Flüchtlinge geschafft!

In der Ratssitzung vom 09.09.2021 wurde unser Antrag vom 03.08.2020 einstimmig beschlossen.

Anregung gemäß § 24 Gemeindeordnung NRW; hier: Infektionsschutz für alle:
Flüchtlinge dezentral unterbringen!


Beschlussvorschlag:
Die verbliebenen Übergangswohnheime sind grundsätzlich unverändert in ihrer Struktur beizubehalten und im Rahmen der Aufnahme- und Unterbringungsverpflichtungen zu nutzen. Die gewünschte Ausrichtung in dezentrale Unterbringungsstrukturen wird für den Personenkreis aufgegriffen, der sich auch ausländerrechtlich in einem verfestigten Bleiberecht befindet oder absehbar in ein solches wechseln wird. Bei allen anderen ausländerrechtlichen Verfahrensständen, insbesondere bei Duldungsverfahren, verbleibt es grundsätzlich bei der bisherigen Betrachtung und Vorgehensweise.
Ausnahmen sind in begründeten Einzelfällen möglich.

Begründung:
Zur weiteren Begründung wird auf die Verwaltungsvorlage zur Sitzung des Sozialausschusses am 10.06.2021 verwiesen. In der Sitzung hat die Verwaltung den Beschlussvorschlag um die grau hinterlegten und in kursiv geschriebenen Textpassagen erweitert. Diese Änderung erfolgt nach vorheriger Abstimmung mit der Interessengemeinschaft Integration +. Der Sozialausschuss hat in seiner Sitzung einstimmig den o. g. Beschlussvorschlag an den Rat der Gemeinde beschlossen. 

Der ursprüngliche Antrag:

http://session.neunkirchen-seelscheid.de/bi/getfile.asp?id=209295&type=do

Um unser Anliegen – eine gelungene Integration – umzusetzen, brauchen wir eine enge, vertrauensvolle und freundliche Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung.

Unser Team dankt allen Parteien für ihre Unterstützung.

Tarja Palonen-Heiße

IG Integration +
http://integration-nks.de/

Hausaufgabenhilfe

IG Integration + fördert die Kinder

 

Zu uns kommen vorwiegend Kinder mit Migrationshintergrund, die unterschiedliche Schulformen und Jahrgangsstufen besuchen: von der Grundschule bis zur Gesamtschule, von der ersten bis zur neunten Klasse. Alle Kinder brauchen Hilfestellung bei den Hausaufgaben. Diese versuchen wir ihnen zu geben. Außerdem bereiten wir sie auf Klassenarbeiten, Tests usw. vor, entwickeln mit ihnen gemeinsam Lernstrategien, fördern sie im Bereich Sprache und versuchen, ihnen den Übergang von der Grundschule zu einer weiterführenden Schule zu erleichtern.

Aufgrund der zurzeit herrschenden Hygienemaßnahmen sind unsere Förderungen nur noch im kleinen Rahmen möglich. Im Schulungsraum der Flüchtlingsunterkunft dürfen max. zwei Kinder unterrichtet werden. Im Wohnzimmer unserer Pädagogischen Fachkraft Frau Schäfer-Einfinger finden sich zwei- bis dreimal wöchentlich maximal drei Schulkinder zusammen.

Der Bedarf bzw. die Nachfrage sind aber deutlich größer. Ohne zusätzliche außerschulische Unterstützung ist eine erfolgreiche Integration in Schule und Berufsausbildung oft kaum zu schaffen. Die meist ehrenamtlichen Mitarbeiter der Hausaufgabenhilfe stehen in einem guten Kontakt zu Eltern und Lehrern. Wir bereiten uns sehr individuell auf die Kinder vor, damit die Förderungen da ankommen, wo sie gebraucht werden. Viele Kinder haben einen viel zu kleinen deutschen Wortschatz und Lese- und Textverständnis sind oft nicht ausreichend. Bei all den unterschiedlichen Lernleistungen stehen die Förderung und das soziale Miteinander im ausgewogenen Verhältnis miteinander.

Die IG Integration + ist sehr froh darüber, dass ihr Projekt der Hausaufgabenhilfe durch das Programm des Landes NRW „KOMM-AN NRW“ gefördert wird.

 

Theresia Jonas

IG Integration + Neunkirchen

„Mein Berufswunsch: Krankenpflege“

Daouda Kaba (Foto) hat 2014 aus humanitären Gründen sein Heimatland Guinea/Westafrika verlassen,  nach seiner Ankunft in Deutschland in Dortmund einen Asylantrag gestellt und dann eine Unterkunft im Asylantenheim auf der Ohlenhohnstrasse in Neunkirchen erhalten. Sehr bald nach seiner Ankunft in unserer Gemeinde lernte er Dr. Joseph Lütke Entrup (Foto) kennen, der sich bereit erklärte, sein „Pate“ zu sein, ihn also beim Erlernen der deutschen Sprache und bei allen seinen Bemühungen um Integration, Ausbildung und Arbeitssuche zu unterstützen/zu begleiten. Seit seiner Ankunft in Neunkirchen hat Daouda den Status einer Aufenthaltsgestattung bzw. –duldung.

Daoudas größter Wunsch war, möglichst bald von der ihm als Flüchtling gewährten Unterstützung unabhängig zu werden und „auf eigenen Füßen zu stehen“. Seine Bemühungen/Erfolge in dieser Hinsicht lassen sich zusammenfassend aufzählen:

  • 2014/15 : Deutschunterricht bei J. L. Entrup (2x pro Woche)
  • 2015       : Mitarbeit im  DRK-Ortsverein N-S (kurzzeitig)
  • 2015       : Ein Euro- Job bei einer hiesigen Baufirma (kurzzeitig)
  • 2015/18 : Sprachkurse in der VHS Siegburg; Abschluss: B 2 plus
  • 2015       : Teilnahme am Integrationskurs in der Euroschule Bonn
  • 2016       : Med. Praktikum im Uniklinikum Bonn (3 Monate)
  • 2016/17 : Freiwilliges Soziales Jahr im Uniklinikum Bonn
  • 2017        : Hauptschulabschluss; Prüfung mit Erfolg am 4. 7. 2017
  • 2017/18 : Ausbildung zum Krankenpflegeassistenten im                          Uniklinikum Bonn; Prüfung bestanden am 15. 8. 2018
  • 2018 – : seit September 2018 zunächst befristeter, dann                           unbefristeter Arbeitsvertrag mit der Uniklinik Bonn

Daouda erzählt gerne, dass nach dem Freiwilligen Sozialen Jahr für ihn feststand, dass er Krankenpfleger werden wollte;   er fühle sich  auf „seiner“  Station in der Uniklinik sehr wohl und anerkannt;  es gebe dort viele ursprünglich nichtdeutsche Kolleginnen/Kollegen  und er also  in einem internationalen Team  arbeite. Hin und wieder käme es auch vor, dass Patienten aus frankophonen Ländern, also solche mit oft  geringen Deutschkenntnissen,  sich besonders freuen, wenn er sich mit ihnen  in seinem flüssigen Französisch  unterhalten kann.

Daouda sagt auch, dass er 2014 großes Glück gehabt hätte, in Neunkirchen „gelandet“ zu sein, wo er auf viele hilfreiche Menschen gestoßen sei, wofür er sich sehr bedanken möchte. Befragt nach seinen Zukunftsplänen sagt er, dass er zunächst den deutschen Führerschein erwerben will, um auch im ambulanten Pflegedienst arbeiten zu können. Weiterhin will er seine weitere berufliche Ausbildung vorantreiben, um dann auch noch verantwortungsvollere Aufgaben übernehmen zu können.  

Die IG Integration+ gratuliert Daouda  zu seinen beachtlichen Leistungen  hinsichtlich seiner Integration in die deutsche Wirklichkeit  und seines beruflichen Werdegangs und wünscht ihm für seine weiteren Pläne viel Glück und Erfolg

Theresia Jonas

IG Integration + zieht Jahresbilanz

Die Situation der Flüchtlinge ist und wird für das Team der IG immer das beherrschende Thema sein, auch im Jahr 2020.  

 Wir Alteingesessenen kennen uns im Dorf und sind anerkannt. Das ist ein Vorteil, den die Migranten nicht haben. Sich gegenseitig zu grüßen, die Hand zu reichen oder sich Freunde zu nennen, damit fängt es an. Besonders wichtig ist es, die heranwachsende Generation zu integrieren. Doch hapert es nach unserer Beobachtung immer noch vielfach daran, dass die Flüchtlinge im Alltag nicht genügend eingebunden werden. Wir warnen vor Rassismus und Vereinsamung! Wir haben schon viel erreicht. Aber fünf Jahre führen zu Ermüdungserscheinungen. Am Anfang war der Kreis der Helfer groß, heute sind wir nur noch eine Handvoll, die aktiv helfen. Spracherwerb, Arbeitssuche und Wohnungssuche sind die Hauptthemen um die wir uns kümmern. Vor allem für Frauen mit kleinen Kindern ist die Teilnahme an Sprachkursen schwierig bis unmöglich. Viel Zeit verbringen wir mit dem Ausfüllen von Bescheiden. Die Interpretation von Schreiben und Bescheiden von Behörden ist für uns mittlerweile zur frustrierenden Hauptaufgabe geworden. Dabei sind die eigentlichen Herausforderungen ganz andere. Die Flüchtlinge können unsere Gesellschaft nur erleben, wenn sie sehen, was wir tun! Und wir müssen uns natürlich auch mit ihnen austauschen. Leider, so müssen wir einmal mehr feststellen, gibt es in vielen Kommunen keine Hauptamtlichen für Flüchtlingsfragen. Für die Integrationsarbeit fehlen uns die politischen Konzepte. 

Generell schließen wir Ehrenamtlichen eine Lücke zwischen Bürokratie im weitesten Sinne und den Menschen selbst. Frustration ist auch bei der IG ein Thema, welches sie immer wieder ansprechen und verarbeiten muss. Wir kennen die Menschen, die hierher kommen nicht und wir kennen ihre Kultur nicht. Wir wissen nicht, wie sie sich ihr Leben hier vorstellen. Man muss Rückschläge ertragen können. Die Bilanz der IG fällt jedoch positiv aus: „Wir sind zu einer starken Gruppe zusammengewachsen, die Geflüchteten vertrauen uns und wir sind erfolgreich bei der Integrationsarbeit in unserer Gemeinde.”   

Theresia Jonas

IG Integration +

Frohe Weihnachten wünscht das Team der IG Integration +

Wir lassen uns nicht entmutigen

Wir möchten allen Besucherinnen und Besuchern von Treff International und allen Unterstützern der IG Integration +  auf diesem Wege ein friedliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr wünschen. Genießen Sie erholsame und besinnliche Feiertage und starten sie beschwingt in ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2020.

Wir vom Team werden auch im Jahr 2020 solidarisch mit unseren neuen Mitbürgern sein und weiterhin daran mitarbeiten, dass die  Gesellschaft  fürsorglicher und aufmerksamer miteinander umgeht, sich die Hand reicht, zusammensteht, aufeinander  zugeht und einen wirklich  menschlicheren Umgang, trotz- oder vielleicht sogar gerade wegen- der Meinungsverschiedenheiten pflegt. Wir wollen weiterhin Brücken bauen und durch unser Handeln die Integration in unserer Gemeinde nach Vorne bringen. Die IG Integration + konnte  mit Hilfe der Förderung von „KOMM-AN NRW“ 2019 viele Projekte umsetzen und wird auch 2020  mit dem „Treff International“  weiter machen.

Wir wollen uns vor allen Dingen bei der sehr guten Zusammenarbeit mit den Schulen der Gemeinde, dem Jugendhilfezentrum sowie den vielen Bürgerinnen und Bürgern von Neunkirchen-Seelscheid bedanken. Ohne das gesellschaftliche Miteinander die Schwachen zu schützen und zu unterstützen kann nach  unserem Verständnis keine erfolgreiche Integration gelingen.

Bleiben Sie uns auch 2020 treu!

Theresia Jonas

IG Integration +