Netzwerk Schule Neunkirchen-Seelscheid

im Dialog mit der CDU-Abgeordneten Elisabeth Winkelmeier-Becker

Einige Mitglieder des Netzwerk Schule Neunkirchen-Seelscheid, bestehend aus einer hiesigen stellvertr. Schulleiterin, Flüchtlingshelfern der IG Integration+ und der Sozialarbeiterin an gemeindlichen Grundschulen, berichteten Elisabeth Winkelmeier-Becker von ihren eigenen Erfahrungen und Sorgen in Bezug auf die Herausforderungen bürokratischer Aufgaben und die (sprachliche) Integrationsarbeit mit geflüchteten Kindern in der Schule. Auf Einladung  war die Bundestagsabgeordnete nach Neunkirchen-Seelscheid gekommen, um sich konkret vor Ort an der Basis und persönlich im Gespräch mit den engagierten Frauen über die Lage des neu gegründeten „Netzwerk Schule“ zu informieren.

Unsere Forderung, eine interkulturelle Beratungs- und Begegnungsstätte mit qualifiziertem Personal in der Gemeinde zu errichten, das uns fachlich versiert unterstützt, läuft ins Leere. Im Rathaus finden wir  mit dem Gegenargument des Personal-und Geldmangels nicht die gewünschte Unterstützung, die wir brauchen“ kritisierten die Frauen. 

„ Als ehrenamtlich Aktive stehen wir immer wieder vor der Frage, wo die notwendigen Formulare zu finden sind oder wer innerhalb der Verwaltung der richtige Ansprechpartner bzw. welche die richtige Behörde für dieses Anliegen ist. Die komplizierte Bürokratie ist zeitaufwendig und nervenzehrend“ erläutert Theresia Jonas.

“Bei sozialen, behördlichen und familiären Angelegenheiten benötigen wir dringend fachlich qualifizierte Unterstützung, die sowohl zugewanderten als auch einheimischen Bürgern der Gemeinde zur Seite steht“ forderte Sabine Fix.

Im Hinblick auf unsere Integrationsarbeit mit den zugewanderten Kindern in den Schulen Neunkirchens und Seelscheids, sieht die Lage nicht besser aus. Es gibt zu wenig Deutschstunden für die Schüler und Schülerinnen aufgrund fehlender Lehrer und Lehrerinnen und auch aufgrund fehlender Finanzierung.. Die an gemeindlichen Grundschulen beschäftigte Sozialarbeiterin Renate Passmann-Lange schlägt vor, „Hierzu müsste es Material geben, auf das man zurückgreifen kann, wo ein Gegenstand z. B, zweisprachig abgebildet wird. So könnten die Fortschritte schneller gelingen. Das dürfte nicht zu viel verlangt sein.“

Winkelmeier-Becker: „Die geschilderten Sorgen kann ich gut nachvollziehen. Die ehrenamtlich Tätigen sind motiviert und bringen ihre private Zeit ein, weil sie den Menschen hier ganz konkret bei der Integration helfen wollen. Es sollte dann die Aufgabe der Gemeindeverwaltung sein, das nach Kräften zu unterstützen und die Helfer bei den bürokratischen Fragen zu entlasten. Eine professionelle Koordinierungsstelle, bei der alles zusammenläuft, wäre für die Ehrenamtler und auch für die bei den Schulen Beschäftigten hilfreich, um die übernommenen Aufgaben gewissenhaft bewältigen zu können. Ideal wäre eine professionelle Koordinierungsstelle, bei der Vorschläge aufgenommen und mit Unterstützung der Gemeinde in der erforderlichen Form an die jeweils zuständigen Stellen weiter geleitet werden könnten.“ Die Abgeordnete dankte den Mitgliedern der Gesprächsrunde, stellvertretend für alle Helfer, ganz herzlich für ihr zeitaufwendiges und verlässliches ehrenamtliches Engagement. Ihr großer Dank ging auch an die an den Schulen beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Mitglieder des „Netzwerke Schule Neukirchen Seelscheid“ sind sich trotz aller Widrigkeiten sicher, dass ihre persönlichen Kontakte zu den Zugewanderten sehr wertvoll sind. „Mit den persönlichen Begegnungen und Gesprächen vermeiden wir im besten Fall soziale und zwischenmenschliche Probleme oder deeskalieren zumindest kritische Stimmungen bzw. Frust. Das motiviert uns trotz aller Hindernisse weiterzumachen“, so Sabine Fix stellvertretend für die Gesprächsrunde bilanzierend.

Theresia Jonas

IG Integration +

 

 

VHS Rhein-Sieg bietet Integrationskurse in dem neuen Selbstlernzentrum in Neunkirchen-Seelscheid

Am 25. August 2023 feierte die Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid die Öffnung des Selbstlernzentrums.  

Die Volkshochschule Rhein-Sieg bietet hier folgende Integrationskurse, die sich an Zugewanderte richten, die nur wenig oder gar kein Deutsch sprechen.

Der Kurs hat 7 Module mit je 100 Unterrichtsstunden und ist wie folgt aufgebaut:
Modul 1 und 2 Sprachkurs bis A1
Modul 3 und 4 Sprachkurs bis A2
Modul 5 und 6 Sprachkurs bis B1
Modul 7 Orientierungskurs

Drei weitere Module sind als Wiederholerförderung möglich, wenn das Ziel B1 nicht erreicht wird.

Der Kurs schließt mit den beiden Abschlusstests “Deutsch-Test für Zuwanderer” und “Leben in Deutschland” ab. Die Anmeldung zum Kurs ist nur in der Deutschberatung möglich.

(Kurs-Nr. 232-40420Q) Deutsch Allg. Integrationskurs 20Q, Module 1 – 7

Veranstaltungsort: Neunkirchen-Seelscheid, Selbstlernzentrum; Raum 0.11
Zeitraum: Donnerstag, 24.08.2023 – Freitag, 19.07.2024
Kursleiter(in): Elena Hirschböck Gerfried Ferchau

 

(Kurs-Nr. 232-40421Q) Deutsch Allg. Integrationskurs, Modul 1 – A1 (Kurs 1)

Veranstaltungsort: Neunkirchen-Seelscheid, Selbstlernzentrum; Raum 0.11
Zeitraum: Donnerstag, 24.08.2023 – Mittwoch, 27.09.2023
Kursleiter(in): Gerfried Ferchau Elena Hirschböck

 

(Kurs-Nr. 232-40422Q) Deutsch Allg. Integrationskurs, Modul 2 – A1 (Kurs 2)

Veranstaltungsort: Neunkirchen-Seelscheid, Selbstlernzentrum; Raum 0.11
Zeitraum: Montag, 16.10.2023 – Montag, 20.11.2023

Kursleiter(in): Gerfried Ferchau Elena Hirschböck

 

(Kurs-Nr. 232-40426P) Deutsch Allg. Integrationskurs, Modul 6 – B1 (Kurs 2)

Veranstaltungsort: Neunkirchen-Seelscheid, Selbstlernzentrum; Raum 0.3
Zeitraum: Mittwoch, 18.10.2023 – Freitag, 01.12.2023
Kursleiter(in): Franceska Ndoni Alexandra Reuschel

 

(Kurs-Nr. 232-40423Q) Deutsch Allg. Integrationskurs, Modul 3 – A2 (Kurs 1)

 

Veranstaltungsort: Neunkirchen-Seelscheid, Selbstlernzentrum; Raum 0.11
Zeitraum: Montag, 27.11.2023 – Dienstag, 16.01.2024
Kursleiter(in): Gerfried Ferchau Elena Hirschböck

 

(Kurs-Nr. 232-40427P) Deutsch Allg. Integrationskurs, Modul 7 – Orientierungskurs

Veranstaltungsort: Neunkirchen-Seelscheid, Selbstlernzentrum; Raum 0.3
Zeitraum: Mittwoch, 10.01.2024 – Freitag, 23.02.2024
Kursleiter(in): Franceska Ndoni Alexandra Reuschel

 

Viel Spaß beim Deutsch lernen!      Have fun with learning German!

Tarja Palonen-Heiße

IG Integration +

 

Frühlingsfest 2023 – Ein erfolgreicher Tag!

Das von der Werbegemeinschaft „WIR NeunkirchenSeelscheider e.V.“ organisierte Frühlingsfest am Sonntag 7.5.2023 in Neunkirchen lockte viele tausende Besucher*innen nach Neunkirchen-Seelscheid. Aber nicht nur Gewerbe, sondern auch Vereine, Parteien, Schulen und Kitas waren vertreten.

Wir von der IG Integration+ hatten uns auch angemeldet, um leckere, internationale Spezialitäten anzubieten. Die ukrainischen Flüchtlinge hatten große Mengen an leckeren Piroggen, Kuchen und Spritzgebäck vorbereitet. Darüber hinaus gab es finnische Spezialitäten von unserer Koordinatorin Tarja Palonen-Heiße.
Winfried Kölker nutzte die Gelegenheit, auf sein Engagement bezüglich der Sammlung und Reparatur von Fahrrädern für die Flüchtlinge aufmerksam zu machen.
Die Kinder konnten mit Fingerfarben ein schönes Wandbild malen.

Zum Glück spielte trotz schlechterer Vorhersage das Wetter mit und der Regen ließ auf sich warten. Die Stimmung am Stand war fröhlich und ausgelassen und da so viele Leute die verschiedenen Gerichte probieren wollten, war schon um 15:00 Uhr alles ausverkauft!

Hiermit möchten wir für das außergewöhnliche Engagement der ukrainischen Damen mit ihren Kindern und den vorgetragenen Herren-Volksgesang danken!

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Besucher*innen und Unterstützer*innen!

Tarja Palonen-Heiße
IG Integration+

Ein Stück Weihnachtsglück für geflüchtete Ukrainer in Neunkirchen-Seelscheid

Am 05.01.2023 fand auf Initiative von Chorleiterin Ulrike Menkhoff-Gallasch und Winfried Kölker eine kleine Weihnachtsfeier für die Flüchtlinge auf dem Thurngelände  statt.

Es war ein Fest für die Menschen, die Weihnachten nicht mit ihrer Familie feiern können, die nach Neunkirchen-S. geflüchtet sind, während in ihrer Heimat der Krieg tobt. Mitgefühl zeigen, füreinander da sein: „Das liegt mir sehr am Herzen“, so Chorleiterin Ulrike Menkhoff-Gallasch, die mit ihrer privaten Sängergruppe für das weihnachtliche Ambiente sorgte.

Lieder, die das Herz berühren gehörten ebenso zum weihnachtlichen Potpourri, wie amerikanische Weihnachtlieder. Ein Chor von ukrainischen Männern und Frauen bot klangvolle Wechselgesänge ihrer Heimat dar. Im Vordergrund stand die Hoffnung auf Frieden und dass im Frühjahr der Krieg vorbei ist und die Geflüchteten ihre Familien unversehrt in die Arme schließen können.     

Geflüchtete sind an Heiligabend und den Weihnachtsfeiertagen weit weg von der Heimat. Immer schwingt eine Ungewissheit mit: Wie geht es den Verwandten, dem Ehemann, den Freunden, die zurückbleiben mussten? Das erleben in diesem Jahr auch viele hunderttausende Geflüchtete aus der Ukraine. Es gibt zwar das Telefon, man kann Nachrichten schreiben oder sich über Videoanrufe sehen. Aber dennoch bleibt für viele eine große Traurigkeit.

Winfried Kölker ist seit der ersten Stunde für die Ukrainer*innen im Thurngelände da. Weihnachten in der Fremde ist für sie schwer, erzählt er. Viele haben Heimweh und versuchen Trost in der Gemeinschaft zu finden. In der Ukraine wird orthodoxe Weihnacht gefeiert, die am 07.01.2023 beginnt. Die festlichen Tage sind geprägt von traditionellen Bräuchen, es wird viel gesungen und gebetet. Die Familien stehen im Vordergrund und feiern das Fest „Christus ist geboren“. Die Mitglieder der IG Integration + waren auf Einladung von Frau Menkhoff-Gallasch zu dieser schönen Weihnachtsfeier eingeladen. „Wir sind begeistert, mit welcher Freude und Leidenschaft die Menschen ihre Tradition und ihre Heimat an diesem Abend darboten. Es war ein schönes Gefühl mitzuerleben, dass für ein paar Stunden die Sorgen ein wenig vergessen wurden“, so Sabine Fix.

Theresia Jonas

IG Integration +

Die Krisen bewältigen wie sie kommen

Für uns Ehrenamtlichen der IG Integration +  Neunkirchen gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten, sich einzubringen. Jeder Einzelne ist bei uns willkommen, egal wie viel Zeit er einbringen kann, wie viel Knowhow er mitbringt oder wie lange er sich engagiert. Wir leben in einer Zeit, in der immer mehr Menschen eine neue Heimat suchen, in der sie sich ohne Angst frei bewegen können. Im Jahr 2022 stand auch für die IG der Krieg in der Ukraine im Vordergrund. Viel neues Wissen musste sich die Gruppe in kürzester Zeit aneignen und Verständnis für eine Flüchtlingspolitik entgegenbringen, die nicht immer verständlich war und ist.

Doch für die IG steht immer im Vordergrund, den Menschen mit Zuversicht und der notwendigen Unterstützung zur Seite zu stehen. Das menschliche Miteinander kann nicht hoch genug geschätzt werden. Das kann auch nicht durch Verwaltungen und Behörden ersetzt werden. Menschen brauchen Menschlichkeit, die eben nicht auf Weisungen, Gesetzen oder Verordnungen bestehen. Menschen brauchen die Erfahrung, willkommen geheißen zu werden und eben nicht nur eine Verwaltungsakte zu sein.

Mit Hilfe des Förderprogramms „Komm-An NRW“ konnten wir im Jahr 2022 unser Engagement für Geflüchtete weiterführen. Es wurden Anträge ausgefüllt und Behördengänge, Arztbesuche und Wohnungsbesichtigungen gemeinsam erledigt. Sprachkurse, Malangebote, Freizeitaktivitäten und offene Treffen organisiert.

Wir bedanken uns bei allen HelferInnen, die uns 2022 begleitet haben und sind voller Zuversicht, dass wir auch im Jahr 2023 unsere gemeinsame Arbeit so gut es eben geht weiterführen können.

 

Theresia Jonas

IG Integration +

Afghane gibt ehrenamtlich Deutschkurse

Deutschkurs hilft Anschluss zu finden  

Der 22jährige Rostam lebt seit sieben Jahren in Deutschland. Seit einigen Jahren hilft er bei Übersetzungen für die in der Gemeinde zugewiesenen Afghanen und Iraner. Das Erlernen der Sprache fiel Rostam am Anfang sehr schwer, aber durch die Schule, die Pflegefamilie und die Ausbildung spricht er mittlerweile ein sehr gutes Deutsch.

Vor einigen Wochen wurde Rostam gefragt , ob er sich vorstellen könnte, einen Deutschkurs für seine Landsleute zu geben. Er sagte sofort zu, denn beim Erlernen einer neuen Sprache zu unterstützen ist wichtig, weil nur durch Sprache kann Integration am Ende funktionieren. Für die Schüler ist es wichtig, nicht nur in ihrer Unterkunft zu sitzen. Sie können die Zeit nutzen, bis sie einen regulären Deutschkurs besuchen können. Hier finden sie Kontakt zu anderen Geflüchteten wie auch zu Alteingesessenen.

Rostam wurde vor sieben Jahren mit offenen Armen aufgenommen, viele Menschen haben ihm auf seinem Weg in seine Zukunft geholfen. Bei Problemen wurden Lösungen gesucht, so kann Rostam heute voller Stolz sagen, dass sich die Anstrengungen gelohnt haben.

Heute hat er eine kleine Wohnung, die Ausbildung zum Hotel- und Restaurantfachmann abgeschlossen und versucht sich im nächsten Jahr daran, den Führerschein zu erwerben.   

Theresia Jonas

IG Integration + Neunkirchen

Festlicher Baum schmückt die Flüchtlingsunterkunft

Die Festtage stehen vor der Tür und ganz im Zeichen der Besinnlichkeit. Im Kreise der Familie möchte ein Jeder eine schöne Zeit verbringen und tolle Momente für die Erinnerung schaffen.
Viele BürgerInnen nutzen die Adventszeit, um ihr Zuhause gemütlich zu dekorieren und Weihnachtsstimmung einziehen zu lassen.
Diese ist auch in der Flüchtlingsunterkunft in der Ohlenhohnstraße in Neunkirchen angekommen, in der momentan fast 70 Flüchtlinge untergebracht sind.

Die IG Integration + hat am vergangenen Freitag mit Flüchtlingskindern und deren Eltern einen Weihnachtsbaum geschmückt. Dieser wurde, wie in den letzten Jahren zuvor, von der Bezugs- und Absatzgenossenschaft Neunkirchen eG Raiffeisen gestiftet.

Für dieses vorweihnachtliche Geschenk bedanken sich die Heimbewohner sehr. Die Kleinen hatten große Freude, zusammen die Kugeln und Lichterketten aufzuhängen. “Wir haben uns überlegt, den Flüchtlingen unsere Tradition näherzubringen”, sagt Henny Schäfer-Einfinger, die den Baum zusammen mit ihrem Mann Lutz im Heim vorbeibrachte. “Jetzt wissen die Bewohner hier, warum es bei uns in der Adventszeit überall bunt wird”, erklärte Katharina Janssen.

Die IG Integration+ wünscht allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern ein fröhliches Weihnachtsfest und alles Gute im Neuen Jahr 2023.

Theresia Jonas
PR Beauftragte